Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

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G11
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von G11 »

Von der Nano habe ich nie wieder etwas gehört. Theoretisch ist sie aber wohl noch als experimentale Klasse geführt.

Ansonsten finde ich den Ansatz von Kuddel auch sehr spannend. Und ich bin glücklicher Eigner eines seiner Boote! :D

Beste Grüße
Andreas
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A-55
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von A-55 »

Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Performance?

Lassen sich den Geschwindigkeitsunterschiede feststellen?

Ich hatte schon mal das Erlebnis bei RG65, daß diese Druckrillen quer zur Fahrtrichtung scheinbar gar nicht bremsen.

Wie sind da eure Erfahrungen?

Schöne Grüße

Udo
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GER OK 712
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von GER OK 712 »

Moin, Moin

Ich möchte gleich einige Fragen beantworten.

@Ralf
Ja, das Boot ist im Vorderbereich abweichend vom Original. Es hat etwas mehr Volumen.
Du hast dich richtig erinnert.

Die Abweichung betrifft hauptsächlich den Überwasserteil im Vorschiff. Die Eingangsbilder dieses Berichtes
zeigen den originalen Spantenplan der MM von Thomas. Und meinen angepaßten Spantenplan der
3D-Micro.


Thomas hat den Vorschiffsbereich so konstruiert.
Einen Kreisbogen für das Unterwasserschiff mit anschließender Gerade für die Seitenwand
die Tangential aus dem Kreisbogen läuft und dann im Decksprung endet.
Das ist Thomas sein „Spantrythmus“. Kennt man diesen ist das Boot sehr genau nachzubauen.
Die beiden Hauptlinien Kielsprung und Decksprung habe ich mir aus dem russischen Bauplan
abgeleitet. Den Spantrythmus auf die Hauptlinien angewendet. So ist ein strakener Rumpf
entstanden der dem Originalen entspricht.
Originaler Spantplan der MM
Originaler Spantplan der MM
1.JPG (165.22 KiB) 2645 mal betrachtet
Meine Anpassung im Bugbereich sieht so aus. Der Kreisbogen ist dem Originalen abgeschaut.
Aber dann folgt eine Curve zum Decksprung. Die Seitenwand im Vorschiffbereich ist somit
nicht gerade sondern leicht nach außen gewölbt.

Kuddel
Angepaßter Spantplan für den Druck
Angepaßter Spantplan für den Druck
2.JPG (244.34 KiB) 2645 mal betrachtet
Das ganze ist der Drucktechnologie geschuldet. Gerade Flächen besonders die Dünnwandflächen
neigen stark zum Verzeihen, Beulen. Eine gewölbte Fläche ist in sich stabiler und wirkt dem Beulen
entgegen. Darum habe ich die Rumpfveränderung hingenommen und bin von der originalen Form
abgewichen.

Ob die Veränderung der Rumpfform die Segeleigenschaften beeinflußt kann ich nicht sagen.
Dazu kenne ich mich mit der MM und ihrem Segelverhalten noch nicht gut genug aus.
Vom Gefühl her würde ich sagen, nein. Sie segelt wie meine Saphir (auch ein Boot von Thomas).
Richtig beurteilen können das die MM-Profis die das Boot In- und Auswendig kennen.


Und damit kommen wir zu der zweiten Frage;

Datensatz Freigabe? Oder Plan-B?

Ich sehe das genau so wie Ralf.
Der Einheitsgedanke für den Rumpf der MM sollte unbedingt bestehen bleiben.
Der Baukasten ist die richtige Grundlage dafür. Die Versorgungslage ist gesichert.
Es gibt keinen Grund das durch einen Datensatz zu erweitern.
Sollten aber wieder Engpäße in der Versorgung auftreten? Ist es schön einen Plan-B
in Reserve zu haben.
Zusammenfassend kann ich sagen die MM ist für die Zukunft gesichert.


Urheberrechte;

Schön das Gerd auf die Produktpiraterie hingewiesen hat. Damit konnte ich Stellung nehmen.
Und ich habe gleich einen Hinweis für junge Modellbauer. Die sich ggf. auch mit solchen oder
ähnlichen Projekten befassen. Wie mit dieser Problematik umgegangen werden muß.
Und niemand Schaden nimmt.


Nano:

Auf Thingiverse sind zwei Rümpfe veröffentlicht. Ich finde die eher ungeeignet für das Boot.
Und richtig begeistert scheinen die Modellbauer und Segler auch nicht von der Idee zu sein.

Kuddel
GER OK 712
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von GER OK 712 »

Ach, ja Andreas.........

Die Blaue ist deine......... :lol:
G11
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von G11 »

Hallo Kuddel,

das hatte ich mir gedacht, die Bilder kamen mir sehr bekannt vor!

Was die Segeleigenschaften 3D-Micro angeht - ich konnte bisher keine Unterschiede zu regulären MM's von Hacker oder Graupner feststellen.

Gruß
Andreas
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bora
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von bora »

Ja, der Andreas wusste schon immer, wo man interessante Boote kaufen kann :mrgreen:

Zu den unterschiedlichen Segeleigenschaften:

Ich kann mich an eine Regattateilnahme in Frankreich erinnern. Martin und ich hatten die ersten V2 Boote dabei. Auf einem Downwind-Schlag ging eine Böe über das Feld; alle französischen Boote (Racing Rümpfe aus deutscher Fertigung) haben kurz genickt und sind weiter gefahren, unsere beiden V2 sind eingetaucht. Die V2 Versionen hatten im Vorschiff etwas weniger Volumen. Man musste das mit einer leichten Ballastverschiebung ausgleichen. Dafür sind diese Boote dann etwas besser am Wind gesegelt - vermutlich nicht wegen des reduzierten Vorschiffvolumens sondern eher wegen einer etwas abweichenden Form im Heck.

Ich habe auch mit anderen Booten ein paar Experimente mit leichten Rumpfmodifikationen gemacht. Zumindest im direkten Vergleich, kann man Unterschiede erkennen. Wenn man von Wochenende zu Wochenende mal verschiedene Boote einsetzt, dann sind die anderen Einflussfaktoren zusammen wahrscheinlich so groß, dass der Einfluss des Rumpfes nicht mehr erkennbar ist.

Ob raue oder glatte Rumpfoberflächen schneller sind, darüber kann man wahrscheinlich auch kontrovers diskutieren. Ich tendiere zu der Meinung, dass die richtige Rauigkeit schneller ist, als ein glatt polierter Rumpf. Ich habe mehr als einmal erlebt, dass ein mit mattem Klarlack frisch lackierter Rumpf sich schon beim Einsetzen ins Wasser so anfühlt, als ob er von alleine losfahren will. Nach ein paar Mal Segeln ist dieser Effekt dann weg, vermutlich weil sich die matte (raue) Oberfläche sehr schnell zusetzt. In der Schweiz habe ich mal einen MM Segler getroffen, der sein Boot vor jeder Regatta mit 2000er Papier geschliffen hat. Er hat fast jeden Lauf gewonnen..

Grüße
Ralf
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GER OK 712
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von GER OK 712 »

Hallo liebe MM-Segler,

Mast, Großbaum, Fockbaum und Beschläge;

Der Mast und Großbaum braucht gute Beschläge. zB. Habe ich über den Lümmelbeschlag lange nachgedacht.
Mit den ersten Versionen wahr ich nicht zufrieden. Und damit sind mehrere Varianten/Generationen der Beschläge
entstanden.
Das ist die erste Variante des Lümmelbeschlages
Das ist die erste Variante des Lümmelbeschlages
DSC00524.JPG (240.51 KiB) 2561 mal betrachtet
Hier sieht man den Ursprünglichen Niederhalter
Hier sieht man den Ursprünglichen Niederhalter
DSC00553.JPG (328.56 KiB) 2561 mal betrachtet
Das ist schon der zweite Versuch einen Niederhalter zu konstruieren. Inzwischen ist eine 3. Generation entstanden. <br />Und die neuste Variante ist die der DF65.
Das ist schon der zweite Versuch einen Niederhalter zu konstruieren. Inzwischen ist eine 3. Generation entstanden.
Und die neuste Variante ist die der DF65.
DSC00563.JPG (305.3 KiB) 2561 mal betrachtet
Das Prinzip dieses Lümmelbeschlages finde ich sehr gut.
Das Prinzip dieses Lümmelbeschlages finde ich sehr gut.
DSC00581.JPG (196.16 KiB) 2561 mal betrachtet
Der Abschluß der Entwicklungsreihe (Niederhalter Lümmelbeschlag) wird der von der DF65 sein. Angepaßt auf die MM
stelle ich mir das sehr gut vor.


Ihr werdet gesehen haben das der Mast mit Wanten und Salinge ausgestattet ist.
Es ähnelt den manntragenen Booten. Semi-Scale mag ich. Und paßt gut zu der 3D-Micro.
Natürlich ist das für eine Regatta-MM „Tüdel-Karm“. Und man sollte das für diesen Zweck weglassen. Ist ja klar.
Mast mit Wanten und Salinge.
Mast mit Wanten und Salinge.
DSC00552.JPG (218.88 KiB) 2561 mal betrachtet

Kuddel
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bora
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von bora »

Moin Kuddel,

ich denke auch, dass ein Lümmelbeschlag wie bei der DF 65 keine schlechte Lösung ist. Wobei, die Leute, die den entwickelt haben kommen ja von Micro Magic. Ich habe mal vor vielen Jahren, lange vor DF, im englischen MM-Forum so einen Axial-Beschlag ohne KL entdeckt und nachgebaut, einfach ein Stück passendes Messingrohr auf den Mast geschoben und ein U-förmig gebogenes Messingblech drangelötet. Das wurde damals für Salzwassereinsatz empfohlen. Später habe ich dann eine KL-Version gebastelt.
Was gibt es denn da anzupassen von DF auf MM, etwas weniger Bauhöhe?

Man sollte allerdings nicht verheimlichen, dass auch das Prinzip des Original-Beschlages seine Freunde hat. Es macht das Segelprofil beim Öffnen etwas tiefer und reduziert im Vergleich zu den Axialbeschlägen die Segelfläche vor dem Wind etwas. Beides Effekte, die nicht unbedingt schlecht sind.

Die Tüddelei mit den Wanten und Salingen finde ich gar nicht mal so schlimm. Aber es empfiehlt sich die damit erhaltene Steifigkeit des Riggs mit entsprechend flachem Segeltrimm, genügend Twist und/oder mehr Blei unterm Kiel vernünftig ausgleichen, sonst kann das Segelverhalten zz -ziemlich zickig werden, vor allem mit dem kleinen Racing-Ruder..

Deine Bleianhänge haben imho eine sensationelle Oberfläche. Sind die so aus der Form gefallen oder nachgeschliffen?

Noch eine Bemerkung zu den Segeln, weil die hier dargestellten Bilder –vor allem die von den Technik-Experten- ja gelegentlich als Vorlage verwendet werden.. meiner Meinung nach sind die Eckenverstärkungen an deinen Segeln zu groß und zu steif, ganz besonders am Hals des Vorsegels. Auf dem ersten Bild des Threads kann man sehen, wozu das führt. Es bildet sich kein Profil Richtung Lee; das Vorliek folgt stattdessen der Verstärkung und zeigt nach Luv. Das Foliensegel im letzten jpg 552 wird vermutlich ein ähnliches Problem bekommen.

Besser man hält sich da etwas zurück und verstärkt die Ecken so, wie auf den Bildern im Thread nebenan von Stefan zu seiner neuen MM 468 dargestellt.

Wie lange läuft eigentlich der Drucker, bis eine MM fertig ist?

Grüße
Ralf
GER 188
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von Gerd MM »

Eigentlich passt vom einem Boot, auf dem anderen Boot, rein gar nichts.
Warum ?

Ist's der Umsatz ?
Zuviel Arbeit bzw. Zeitdauer um jeweils an zu passen ?

DF65 Beschläge halten ewig, sind schön schwer, also eigentlich nur für DF65 One Design gedacht.

Ich will keine WM gewinnen, bin es richtig leid, da ich sehr gerne verschiedene ⛵ segel, an statt, mir 1000 verschiedene Rigg's, Kiele, Schwerter, zu horten.
Ja, ich kombiniere geschickt u. spare dabei neue Regale zu bauen.

Also mein B-Rigg von cMM RUBIN kommt vom Drachen, wobei nur der Großbaum paar Millimeterchen gekürzt wurde, alles nur für's Auge.

Wenn ich eine WM gewinnen will, muss aber auch alles neu, nur für's WM Boot gebaut werden, wobei die Waage stöhnt.
Mal sehen, in 20 Jahren ?
GER OK 712
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Re: Meine 3D-Micro im 3D-Druck.

Beitrag von GER OK 712 »

Hallo Liebe MM-Segler

Mein momentan aktuelles Mastsystem sieht so aus.
In der Praxis funktioniert es sehr gut. Der Niederhalter ist feinfühlig
einzustellen. Und bleibt unter Last in der Position.
Nachteil ist bei diesem System der erstmalige Aufbau. Das ist „Fummlig“.
Die vielen kleinen Leinen können einen schon zum Verzweifeln bringen.
Mastsystem.png
Mastsystem.png (110.32 KiB) 2409 mal betrachtet
Darum meine Idee das Grundprinzip der DF zu übernehmen. 1zu1 geht das natürlich nicht.
Der Beschlag der DF ist zu groß.

Ja, dann ist immer noch der originale Beschlag der MM. Das „Öffungsprinzip“ der Achterliek
bei gefierten Segeln, ist auch ein sehr guter Gedanke. Ralf hat das gut beschrieben.
Ihr merkt schon. Ich bin Hin- und Hergerissen. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

PS: Danke für die vielen Hinweise (Segelbau). Segelbauen mache ich nicht so gerne.
Wenn Corona vorbei ist können wir einen Segelbau-Workshop veranstalten? Kann ich etwas von
euch abschauen und lernen.

Kuddel
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