Es gibt Neues im Bastelkeller, also schreibe ich hier mal wieder ein paar Zeilen.
Mir ist durch einen Zufall ein unverbauten Bausatz der racing Micro Magic aus dem Jahre 2008 in die Hände gekommen.
Da konnte ich nicht wiederstehen....
Das hat mehrere Vorteile:
- Ich kann mir die Unterschiede zu den aktuellen Bauteilen nochmal in Ruhe ansehen.
- danach kann ich mir dann eine "richtig" leichte rMM für die deutsche Szene bauen, bei der ja kein Mindestgewicht für das Boot vorgegeben ist.
- und mein Teilebestand füllt sich nochmal mit "dem guten alten Kram", wie z. B. die alte Graupner Schnur, ein gutes einbahniges Segel, eine gute Kielbombe, usw. usw.
Also Kiste ausgepackt und sich wie in alten Zeiten gefühlt ...
Erster Punkt: Gewicht - hier der direkte Vergleich.
Der aktuelle, neuere Teilesatz (Rumpf, Deckel, Mast-Kieltasche, Haube):
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Der Teilesatz aus dem alten Bausatz (Teile wie oben):
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Macht also mal direkt 48,5 Gramm weniger mit dem alten Teilesatz. Damit kann man dann so Werte wie Uwe
hier gezeigt hat (376,2 Gramm ohne Kiel, aber sonst komplett) erreichen - oder bessere ...
Der nächste Punkt:
Zwischen "alten" und "neuen" Booten bestehen seit gut zwei Jahren Unterschiede u. a. bei der Rumpfform, der cMM ("Classic"-) Kielflosse und der Mast-Kieltasche.
Die neuen cMM Kielflossen sind oben am Schaft geringfügig dicker als die alten, die passen ohne Nachbehandlung (dünner schleifen) nicht in ein Boot mit der alten, schmalen Mast-Kieltasche. Auch die rMM Kielflossen sind ganz leicht dicker, und man schleift sie besser ab, um die Kieltasche nicht zu sprengen. Und alte Kiele haben in der neuen, breiteren Mast-Kieltasche "Luft" - müssen also leicht aufgedickt werden, damit sie richtig sitzen.
Für jemanden wie mich, der nach deutschem und nach internationalem Reglement MM segelt, ist es daher schwierig, die passenden Kiele in der passenden Bauform zu haben.
Ich habe ja gerade meine rMM INT "blau/gelb" für den Einsatz nach internationalem Reglement ein wenig aufgehübscht (ok, ist Geschmacksache ...). Die besteht aus neuen Bauteilen und meine alten Kiele passen da also nicht ohne weiteres.
Deshalb baue ich nun für die aus neuen Teilen bestehende rMM INT mit der breiteren Kieltasche neue Kiele. Passend dafür sind eine vorhandene, "neue" cMM Kielflosse und die dem Baukasten beiliegende rMM Kielflosse. Beide werden mit "alten" rMM Kielbomben ausgestattet (eine Restbestand, eine aus dem Baukasten). Diese "alten" Kielbomben wiegen im "Rohzustand" so um die 417 Gramm und man erreicht also mühelos die international vorgeschriebene Gewichtsgrenze von 420 Gramm für den Kiel. Das ist mit "neueren" Kielbomben manchmal schwieriger.
Und der Plan, nochmal eine neue "alte" rMM GER (Farbe noch unklar ...) speziell fürs deutsche Reglement (d. h. Leichtbau wo es nur geht, Foliendeck inclusive) zu bauen, bringt die passende Mast-Kieltasche für meinen "alten" Kielbestand mit sich. Dieser Kielbestand ist natürlich gemäß deutschem Reglement mit Kielbomben bis 600 Gramm ausgerüstet.
Die diversen "alten" Kiele werden in dieser "neuen alten" rMM GER eingesetzt.
Den Aufbau dieser beiden neuen Kiele für die rMM INT habe ich dann gleich mal geprobt.
Ein tolles Hilfsmittel für den Zusammenbau von Kielflosse und Kielbombe habe ich vor vielen Jahren von Magnus Timerdal/SWE gekauft.
Damit ist es einfach, beim Zusammenbau die Vorgaben des internationalen Reglements für Kiele einzuhalten:
- Bei Verwendung der rMM Bleibombe (heute Standard) 25 mm Abstand zwischen Vorderspitze der Bleibombe und Flossenvorderkante
- Abstand Rumpfunterkante / Kielunterkante 135 mm
- leichte Neigung der Bleibombe (vorne etwas nach oben zeigend) einstellbar zwischen 0, 1 und 2 Grad - keine Vorschrift, aber eine gute Optimierung des Kieles.
Das sieht dann so aus:
Aufbau des Hilfsmittels
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Untersatz für die Ausrichtung des Winkels
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rMM Kielflosse mit rMM Bleibombe, 2 Grad geneigt
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cMM Kielflosse mit rMM Bleibombe, auch 2 Grad geneigt:
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Ich bin schon ganz zufrieden, jetzt könnte man die Teile schon verkleben - kommt aber noch.
Zuletzt dann noch ein Blick auf das "alte", einbahnige Segel A der rMM.
Muss dann noch entsprechend der Vorgaben der damals wichtigen ergänzenden Bauanleitung von Thomas Dreyer hergerichtet werden.
Ich bin mal gespannt, wie es ich im Vergleich zu den mehrbahnigen Segeln so schlägt.
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Das solls für heute sein.
Ich hoffe, in der nächsten Zeit mal wieder öfter im Bastelkeller zu sein und berichte dann von den Fortschritten.
Gruß
Martin