Kleiner Bericht zur New Micro Magic

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GER30
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Kleiner Bericht zur New Micro Magic

Beitrag von GER30 »

Nach langer Wartezeit hielt ich am 8. September 2020 endlich die beiden ersten New Micro Magic von der Fa. Hacker in Händen. Hier ein kleiner Bericht mit Eindrücken und Bildern von der New Micro Magic ARTR+.

Feststellung nach Öffnung der Kartons der ARTR+: Alles gut verpackt, sortiert und auf den ersten Blick von guter Qualität. Da es sich um eine ARTR und keine RTR handelt, gilt es restliche „Aufbauarbeit“ zu leisten. Dabei auch Kiel und Rigg - eine deutliche Hürde für Neulinge / Interessenten. Diese werden damit einige Mühe haben, gewisse Kenntnisse sind nötig.

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Erste für mich wichtige Frage: Was wiegt der aufgebaute Rumpf? Das Gewicht von 207 Gramm ist in Ordnung, für deutsche Verhältnisse wäre weniger wünschenswert. Die Materialgüte aller verbauten Teile ist gut, der Zusammenbau ohne erkennbare Fehler – und der Rumpf ist dicht. Das war bei früheren Versionen der MM RTR und MM RFH von Graupner nicht immer so.

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2a-Rumpf-auf-Waage-klc.jpg (383.69 KiB) 1784 mal betrachtet

Der Blick auf die Rumpfunterseite, die Passung der Kieltasche ist in Ordnung. Alte Kiele der rMM 2014 passen ohne Änderung in die Kieltasche.

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Ein Blick auf das Deck, Öffnungen etc. korrekt, Bügel für Fock auf dem Vordeck vielleicht etwas hoch. Die Haube sitzt gut.

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Hier ist das Ruder am Rumpf montiert, die Ruderbeweglichkeit ist gut, der Spalt zum Rumpf annehmbar. Die Oberfläche des Ruderblatts weist schwache Unebenheiten auf, diese wird man glätten müssen.

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Das Ruderprofil entspricht nicht dem sehr beliebten cMM – Ruder, wie man hier sehen kann. Links das Ruder der cMM 2014, das mittlere Ruder gehört zur MM RFH V2, rechts das Ruder der NMM. Eine stärkere Abrundung der Vorderkante durch Schleifen könnte man in Betracht ziehen. Der Einbau des Ruders in den Rumpf ist problemlos, Ruderachse und Ruderkoker passen gut und die Länge der Ruderachse ist korrekt. Ob allerdings die Durchführung der Schubstange durch die Cockpitwand zum Ruderservo ausreichend gegen Wassereinbrüche schützt, bezweifele ich. Ich würde die in früheren MM Modellen verwendeten Gummitüllen zur Abdichtung dieser Durchführung bevorzugen.

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Die Kielflosse kommt mit einer guten Oberfläche und das Kielprofil wirkt korrekt. Die Bleibombe ist ordentlich gearbeitet und mit Epoxid umhüllt. Das Gesamtgewicht des Kiels nach Zusammenbau liegt bei ca. 415 Gramm. Für MMI muss es relativaufwändig erhöht werden, damit es die Höchstgrenze von 420 Gramm möglichst erreicht. In Deutschland hat das nicht eine solche Bedeutung, hier werden ja auch schwerere Kiel mit Bleibomben von 500/600 Gramm anderer Zulieferer verwendet. Die Passung zwischen Kielflosse und Bleibombe ist gut, die Verbindung zwischen den Teilen ist durch die Konstruktion des unteren Endes der Kielflosse gut auszurichten. Durch die Ausführung der Kielflosse ist die Bleibombe leicht hinten abwärts geneigt angebracht, was gut ist.

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Zur Beurteilung der Rumpfform habe ich, da mir Spantenrisse nicht vorliegen, eine einfache Messeinrichtung benutzt, welche die Rumpfform der rMM 2014 aufweist. Anhand der Bilder kann man die Unterschiede zwischen rMM 2014 und der NMM ARTR vielleicht einigermaßen erkennen. Der Rumpf der ARTR entspricht im Bugbereich dem der rMM 2014. Im weiteren Verlauf ist er schlanker, das Heck ist flacher und breiter gestaltet. Da die Unterschiede allerdings so groß nicht sind, kann der Rumpf der NMM ARTR insoweit als den Klassen – Regeln entsprechend eingeordnet werden. Ob und wie sich die Unterschiede auswirken, muss man abwarten.

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Die Riggteile sind vollständig vorhanden und gut gemacht, z. T. mittels 3D-Laser-Sinterverfahren hergestellt. Da gibt es teilweise rauhe Oberflächen, die aber nach Bearbeitung brauchbar sind.

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Die Segel, welche mit der NMM ARTR geliefert werden, sind einbahnige Segel aus Folie. Die leichten Unterschiede im Schnitt erkennt man auf den Bildern. Die Vorliek - Kurve des Großsegels entspricht dem Segel der rMM 2014. Verstärkungen des Achterlieks sind nicht vorgesehen.

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Die der ARTR beigefügten Kleinteile für den RC – Einbau sind komplett und gut brauchbar. Die im Rumpf bereits eingebauten Servohalterungen sind für die Verwendung von Standardservos vorgesehen. Nachteilig ist m. E. der feste Einbau des Servohalterung für das Segelservo. Diese sollte nicht eingeklebt geliefert werden, sondern in der Führung durch eine Schraube o. ä. fixieren werden. Das lässt größere Spielräume bei Auswahl und Einbau der RC Elektronik und erleichtert die Handhabung bei Elektronikproblemen (schnellerer kompletter Ausbau). Der RC - Einbau ist wie üblich angesichts des geringen Platzangebots etwas kniffelig, aber machbar.

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Mit der wie eingangs beschrieben bei einem ARTR – Modell üblichen „Restarbeit“ erhält man ein gutes Segelboot für die Micro Magic Klasse.

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Ich empfehle jedem Interessenten die Webseiten und das Forum, da es sich um ein neues Modell handelt. Es wird voraussichtlich noch weitere Entwicklungen und vielleicht auch zusätzliche Produkte von der Fa. Hacker geben. Aktuell startet hier ein „neues“ Boot, welches aber vor allem bei den Basics den Vorläufermodellen aus der Zeit vor 2014 recht nah kommt.

Martin
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G11
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Re: Kleiner Bericht zur New Micro Magic

Beitrag von G11 »

:P Hallo Martin,

Danke für den ausführlichen Bericht! Das klingt für mich alles recht verheißungsvoll! Gerade auch die Anmerkungen zu den ATR-Varianten.
Die Segel habe ich selbst ja schon testen können. Die machen einen guten Eindruck. Der Rest scheint es auch zu sein. Ich freue mich drauf!

Gruß
Andreas
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