Aufbau einer nMM V2 ARTR

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bora
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von bora »

Das Kielgewicht ist für MMi fast perfekt. Da will man möglichst genau 420g. In Deutschland kommt es auf ein paar mehr oder weniger Gramm nicht an, weil wir hier bei stärkerem Wind mit schwereren Kielen arbeiten können.

Die vorigen Versionen aus China und wohl auch die erste Version von Hacker hatten dickeres Rumpfmaterial. 1/10 mm am Rumpf entspricht ungefähr der Reduzierung durch ein Foliendeck. Nochmal, trotz Standardservos und vollen „normalen“ Akkus ist dein Boot sehr leicht. Hoffen wir mal, auch stabil. Noch deutlich weniger Gewicht ist nicht unbedingt erstrebenswert. Zu leichte Boote kleben auf dem Wasser und stoppen in den kleinsten Wellen auf.

Wenn ich eines meiner MMi Boote bei Leichtwind mit einem 390g Kiel und sehr kleinen Lipos einsetze, hat das Boot etwa 800 Gramm und fährt noch ganz passabel. Mit einem 360g Kiel hört dann der Spaß auf – ist zumindest meine Erfahrung.

Mach dir über das Bootsgewicht keine Gedanken mehr und konzentriere dich besser auf die vielen anderen Dinge, die jetzt kommen.

Falls du dann noch Fragen zur Positionierung der ganzen Teile auf den Bäumen hast, immer her damit. Da ist die Anleitung leider nicht ganz perfekt. Und auf deinen Bildern sieht man auch noch Verbesserungsbedarf. Aber ich vermute mal, du bist einfach noch nicht ganz fertig.

Ralf
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Andi62
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von Andi62 »

War gerade am See eine Runde drehen.
Hatte leider kein Handy dabei.

Bei der Führung der Grossschot scheint etwas zu scheuern.
In ca. 80m hatte ich einen Funkausfall. Wo habt ihr den Empfänger positioniert.
Und habt ihr die Antenne nach außen geführt?

Eigentlich bin ich fertig. Wo seht ihr noch Raum für Optimierung?

Grüße Andi
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bora
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von bora »

Andi, schwer da jetzt etwas erklären zu wollen. Aber wir sind ja keine Schönwettersegler.. :D

Zunächst mal zur Platzierung des Empfängers. Meine sind an fast allen Booten am Kielkasten direkt unterhalb des Decks. Das hat aber mehr den Grund, sie möglichst trocken zu halten. Da unten auf dem Akku und hinter dem Servo finde ich aus verschiedenen Gründen nicht ganz so gut. Vielleicht findest du ja einen etwas besseren Platz.
Das ABS schirmt eigentlich nicht ab. Fast alle haben ihre Antennen innen im Rumpf, zumindest bei modernen Empfängern, so wie deinem.

Dass sich eine Dynemaschnur bei einer Runde Segeln so dermaßen aufreibt, habe ich noch nicht gesehen. Wenn du ausschließen kannst, dass die Schnur eigentlich aus Watte ist, musst du mit einem Stückchen neuer Schnur mal versuchen herauszufinden, wo es scharfe Kanten gibt, an der Cockpitdurchführung oder an der Öse des Servoarms. Es ist allerdings sehr seltsam, dass die Schot schon in kurzer Entfernung zum Baum aufgerieben ist und dass sich das fast bis an den Servoarm fortsetzt. Aus dem Aufrieb so nahe am Baum könnte man schließen, dass das Groß zu dicht geholt wird. Das erklärt aber nicht den Rest.

Könnte auch sein, dass da am Baum bei bestimmten Lastbedingungen, Öffnungswinkeln oder ganz generell etwas klemmt und das könnte dann durch Spannungsabfall auch Aussetzer bei der Steuerung verursachen. Kannst du noch herausfinden, wieviel Restkapazität der ursprünglich vollgeladene Akku hat? 700 mAh müssen eigentlich für einen Tag Segeln ausreichen.

Und vielleicht zeigst du uns noch ein paar Fotos von den fertig konfigurierten Bäumen und dem komplett eingestellten Rigg in ganz dicht und ganz offen.

Wenn das Boot erstmal funktioniert finden sich auch noch ein paar Punkte, die man optimieren kann.

Grüße
Ralf

edit
falls der Akku fast leer ist würde ich nur um andere Sachen auszuschließen auch nochmal die Leichtgängigkeit des Ruders prüfen.
Und wenn alles ergebnislos bleibt, solltest du eine neue Großschot einbauen, das Rigg segelfertig einstellen und mit dem Boot in der Hand fieren und dichtholen, dabei wackeln, neigen und evtl. auch gegen nicht zu starken Wind halten. Vermutlich hast du die Großschot ja von unten durch den Servoarm zum Segel geführt. Aber auch am korrekt montierten Servoarm kann sich mal ein Überschlag bilden.
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kalle saage
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von kalle saage »

Moin Andi,

Störungen des Empfangs: Deine Antenne liegt unterhalb und parallel zum Arm des Segelservo. Zumindest vom Foto her könnte dieser aus CFK sein oder Kohlefasern enthalten. Dies könnte zu einer deutlichen Schwächung des Eingangssignals an der Antenne führen. Ist bei mir auch passiert. Seither habe ich meine Empfänger wie Ralf beschreibt entweder neben dem Kielkasten unter das Deck geheftet (Klett) oder unter dem Plichtboden, die Antenne zielt nach vorn oder hinten, und Störungen ade.
Abhilfe könnte vielleicht schon bringen, wenn du den Empfänger am Servo lässt, aber die Antenne nach oben gerichtet ist (senkrecht zum Servoarm)
Versuch macht klug.

Scheuerstelle: Wenn ich dein Foto betrachte, dann scheint die Scheuerstelle die Umlenkung am Segelservo zu sein.

Ansonsten: Laufen ist für mich zu weit weg; komme aus Andernach. Mal eben knapp 700km für eine Regatta geht eher nicht.

Grüße Kalle
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Andi62
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von Andi62 »

Akkuladung kann es nicht gewesen sein, der war noch zu 80 % voll.
Danke für den Tipp mit der Antennenlage. Werde ich testen.

Ursache für das Aufscheuern Grossschot habe ich wahrscheinlich auch entdeckt.
Bei wenig oder keiner Spannung auf dem Segel legt sich der Faden um den Kohlefaser-Servoarm und wird dann über dessen scharfe Kante gezogen.

Werde ich Brunnen oder zum Test mal kurzfristig mit etwas Tape entschärfen.
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kalle saage
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von kalle saage »

Tipp servoarm: rund um die Bohrung die Kante brechen und eine dünne Raupe uhu-plus 5 Minuten oder Stabilit Express legen verlaufen lassen. Wir schön hart und glatt wie das bewusste achterstück.
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bora
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von bora »

Der Ruderarm ist in der letzten Materialliste tatsächlich mit CFK angegeben.

In den ergänzenden Bauinformationen, Stand Nov. 20 (zu finden hier in der Rubrik NMM Bastelkeller) stehen u.a. Hinweise auf scharfkantige Messingführungen am Segelservoarm und zu raue Oberflächen bei Schotführungen. Ich weiß nicht, ob das immer noch aktuell ist –angesichts des Fotos mit der fast bis zum Baum aufgescheuerten Schot eventuell schon. Aber auch abgesehen davon lohnt es sich, einige der Tipps in diesem pdf zu beachten. Vor allem die verbesserte Vorliekbefestigung der Fock dürfte sich auch direkt auf‘s Segeln auswirken.

Ein Überschlagen von Schoten kommt leider vor, an manchen Booten selten, an anderen öfter.

Was passiert? Man öffnet am Servo, der Wind drückt aber das Segel nicht auf (zieht also die Schot nicht aus dem Boot). Das Boot wackelt etwas hin und her und beim nächsten Dichtholen packt der Segelservoarm die Schot und legt sie in einer Schlaufe um sich selbst. Aus der Ferne sieht es dann so aus, dass in unserem Falle das Groß dicht ist, die Fock aber noch hin und her schlägt. Wenn man nicht sehr viel Erfahrung hat, denkt man, dass an der Fock etwas nicht stimmt und versucht eher noch mehr dicht zu holen.
Je nach eingebauter Elektronik kann da auch schnell mal ein Servo abrauchen.

Ein sehr konzentrierter Segler kann ein größeres RC Boot vielleicht so steuern, dass beim Fieren immer Druck in den Segeln ist. Bei der MM ist das meiner Meinung nach unmöglich. Und selbst beim relativ großen RC Laser wickelt man sich die Großschot in ähnlichen Situationen gelegentlich falsch um die Trommel.

Wenn’s mal passiert ist, sollte man komplett auffieren und auf Vorwind abfallen bis die Segel ganz offen sind, dabei vielleicht auch etwas mit dem Servo „wackeln“. Wenn das nicht hilft, nimmt man nur so viel dicht, dass das Groß gerade auf Am Wind steht und versucht mit pendelnder Fock das Ufer zu erreichen.

Aber man kann auch einiges tun, um so ein Überschlagen zu vermeiden. Einflussfaktoren sind die Geometrie der Anlenkung, wie schon weiter oben geschrieben das Schotmaterial und natürlich fängt eine raue Oberfläche eine Schot einfacher als ein glatte.

Wie beschrieben, versucht man mit dem Boot in der Hand das Problem zunächst nachzustellen und dann abzustellen. Es kann z.B. schon einen Unterschied machen, ob die Schot wie in der Anleitung vom Gegenhalter nach oben durch den Servoarm geführt wird oder wie auf dem letzten Bild umgekehrt. Vielleicht würde es auch helfen, den Gegenhalter weiter unten am Rumpf zu befestigen.
Und natürlich fördern evtl. raue 90° Umlenkungen an den Decksdurchführung das Problem noch, weil sie das Öffnen erschweren.

Kalle hat ja schon Tipps zum Glätten der Ösen gegeben. Wenn man noch mehr Aufwand treiben will, kann man auch Kunsttoffröhrchen, Bowdenzug – Innenröhrchen passen z.B. sehr gut, mit etwas Wärmezugabe auf einen Viertelkreis biegen und dann in die Decksdurchführungen stecken. Ich habe vor Jahren mal ein Boot zum Verkauf eingestellt. Auf dem dortigen 18.jpg kann man vielleicht erkennen, was gemeint ist… viewtopic.php?f=12&t=169
Ralf
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GER30
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von GER30 »

Hallo Andi,
zunächst: Einen solchen Schaden habe ich auch noch nicht gesehen. Mit Verlaub erscheint mir die verwendete Schnur suspekt im Sinne von zu steif und tendenziell zu stark/dick für diese Bootsklasse. Z. B. die Fockschot direkt unter/neben dem Fockbaum scheint mir zu "stabil" und wenig anpassungsfähig zu sein.

Ich würde Dir vorschlagen, die gesamte Schotführung mit dieser Schnur gründlich auf Reibung zu prüfen. Da die Ösen am Segelservoarm in der Produktion oft unterschiedlich ausgefallen sind, würde ich mit deren Prüfung beginnen. Es gab schon recht scharfkantige Exemplare - garnicht gut. Aber auch die Schotdurchführungen auf dem Vordeck und im Cockpit fallen z. T. recht rauh aus - die solltest Du daher glätten. Der Segelservoarm ist aus optisch geschöntem Kunststoff - hat also kein Potential für Störungen des Empfangs. Dessen Kanten zu runden/glätten ist dann der letzte Schritt, welchen ich empfehlen würde. Das Ergebnis muss sein, das die Schotschnüre überall "ganz leicht und sanft ohne "Ruckeln"" durchlaufen. Wichtig nicht nur wegen des Risikos von Schnurschäden, sondern weil Du ansonsten spätestens bei leichtem Wind Probleme mit sich nicht leichtgängig öffnenden Segeln bekommen wirst.


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Ein Foto zweier von mir benutzten Schnüre (für Schoten 0,12 mm, 9,0 kg). Unten auf dem Bild das Material von Fa. Hacker, das nach meiner Einschätzung für Schoten auch durchaus brauchbar ist.


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Zur Anordnung der Empfänger gibt es mindestens zwei Möglichkeiten. Die Funkverbindung sollte eigentlich selten instabil sein. Aber es nützt, die Antenne möglichst nah unters Deck zu bringen (und gleichzeitig so aus dem Arbeitsbereich des Segelservos herauszuhalten). Ich klebe dazu ein Röhrchen unters Deck.


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Dein erreichtes Kielgewicht ist gut, und auch mit dem Bootsgewicht hast Du einen prima Wert realisiert - der ist Standard für eine gut gebaute nMM der Serie 2.
Über weitere Gewichtsersparnisse (vor allem mittels Foliendeck und leichter RC) und deren Wirkung kann man diskutieren, bisher wurden nach meinen Kenntnissen mehr als etwa 15 % Einsparung gegenüber dem Standardaufbau selten erreicht.

Zum Schluß einige Fragen:
- Gibt es bei den verschweissten Schnurverbindungen/Knoten nicht durch eine Materialversprödung eine gewisse Bruchgefahr?
- Hast Du das Rigg der Idee von E. Boon folgend demontierbar gebaut? Ich kann dies auf deinen Bildern nicht erkennen.
- Es sieht so aus, als seien die Schoten an den Bäumen nicht demontierbar - also gar kein Riggwechsel eingeplant?
- Ich kann auch nicht genau erkennen, wie Du die Trimmung des Fockvorliek vorgesehen hast. Also - wie schon von Ralf vorgeschlagen, Bilder von gesamten Rigg bei Gelegenheit wären schön!

Gruß
Martin
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bora
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von bora »

LOL man lernt ja bekanntlich nie aus!

Beim Betrachten diverser Bilder hab‘ ich jetzt erst gemerkt, dass unser Forum die jpgs in Originalgröße ablegt. Wow, da hat der Marco aber viel Speicherplatz organisiert!
Man kann ganz einfach mit der rechten Maustaste die Bilder in einem neuen Tab in Originalgröße öffnen und je nach Auflösung noch weiter vergrößern.
Das habe ich dann gleich gemacht und dabei sind mir hier ein paar Details zum Segelservoarm aufgefallen, die ich bisher übersehen hatte.

Die Anleitung sieht im Schritt 25 vor, dass der zum jeweils verwendeten Servo passende Ruderhebel mit den Schrauben durch den Ruderhebel in den Segelstellarm geschraubt werden soll. Dann soll der Ruderhebel mit unten liegendem Stellarm auf’s Servo gesetzt werden. Die Schotführung ist dann auf beiden Seiten vom der festen Part der Schot kommend von unten durch den Stellarm und dann zum Segel.
Die Hacker- Expertenhaben sich ja wahrscheinlich Gedanken über diese Anordnung gemacht und deshalb würde ich bei Verwendung der Originalteile nicht unbedingt von dieser Vorgabe abweichen.

Wenn man eigene Servos einbaut, muss man diese Anordnung vielleicht etwas modifizieren.
Der normale Bastler wird vermutlich intuitiv die Schrauben durch den relativ flachen Stellarm stecken und in den normalerweise dickeren Servohebel drehen, so, wie das auch Andi gemacht hat. Egal in welche Richtung verschraubt und ob oben oder unten montiert, es empfiehlt sich auf jeden Fall einen eventuellen Überstand der Schraubenspitzen abzuschleifen.

Andi, bei deinen Fotos ist mir jetzt aufgefallen, dass der Arm anfangs mit Ruderhebel unten, später mit Ruderhebel oben montiert ist. Dafür gibt es sicher einen Grund. Auf dem letzten Bild mit Ruderhebel oben sieht man mit entsprechender Vergrößerung :) , dass doch ein ziemliches Stück Schraubenspitze oben übersteht. Wenn du jetzt, wie von mir empfohlen bzw. wie in der Anleitung dargestellt die Schotführung durch den Stellarm umdrehst, dann könnte die Schot eventuell sogar an der Schraube hängen bleiben. :shock:

Dyneemaschnüre gibt es wie Sand am Meer und auch bei gleichen Daten fühlen die sich ganz unterschiedlich an. Ich bin zuletzt immer in den nächsten Angelshop gegangen und habe mir da was ausgesucht. Manche Schnüre dröseln sich beim Zusammenschieben viel weniger auf, als andere und mit denen kann man auch einfacher Knoten machen. Und die Jungs haben sich immer gefreut, wenn da so ein Alien von einem anderen Hobby in den Laden kommt und sich 10 Meter Schnur abwickeln lässt :D

Grüße
Ralf

PS
Die Trimmung des Fockvorlieks ist offensichtlich wie vorgegeben im Top angebracht, allerdings durch die zu weit entfernte Öse des Originalsegels. Ähnlich schlecht sieht der Abstand unten am Segelhals aus.
Was ich nicht erkennen konnte ist, wie die Fockschot-Durchführung auf dem Baum befestigt ist, wenn die beiden Silikonstücke auf den Fockschottrimmer geschoben werden. Beim Großbaum ist Silikon vorgesehen, beim Fockbaum habe ich dazu nichts gefunden. Offensichtlich soll das Teil geklebt werden, aber dieser Hinweis fehlt wohl in der Anleitung, wenn ich das nicht komplett übersehen habe.
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Re: Aufbau einer nMM V2 ARTR

Beitrag von bora »

Ich behandle das angesprochene Thema Riggtausch mal in einem separaten Beitrag.

Mir ist nicht ganz klar, wie ein Einsteiger anhand der vorliegenden Anleitung ein abnehmbares Rigg nach Elmer Boon bauen soll.
Das würde voraussetzen, dass man das Großsegel am Vorliek und Schothorn vom Großbaum und die Fock komplett mit Baum vom Rumpf trennen kann und dann das Ganze bei ausgehängtem Achterstag zusammen mit dem Mast nach oben zieht, während der Großbaum auf dem Boot verbleibt.

Fock:
Offensichtlich kann man den Fockbaum an der Schraube, die ins Deck gedreht ist aushängen. Hoffentlich geht dann auch der Klemmschieber durch die Drahtöse. (eine einfache Haken-Öse-Verbindung würde auch reichen, weil man die Vorstagspannung ja im Top einstellen kann.)
Im Bauschritt 65 Detail Fock kann man sehen, dass die Fockschot durch das im vorigen Beitrag besprochene Kunststoffteil 43 geht, und dann an einem Ring befestigt ist. Selbst falls dieser 3,5mm Ring im verknoteten Zustand tatsächlich rückwärts durch das Kunststoffteil geschoben werden könnte, ist das für den Bastler kaum zu erkennen und wäre auf jeden Fall eine ungeheure Fummelei.
Dann hat man einen Fleischerhaken eingezeichnet, an dem man die Verbindung trennen kann, bevor die Fummelei startet. Aber der Haken scheint gar nicht gesichert und auf der Schot ist auch nicht permanent Spannung – im Gegenteil, die flattert manchmal heftig hin und her. So etwas kann am Achterstag funktionieren, aber wie soll das hier funktionieren?


Großsegel:
Auch hier wieder so ein schnell geöffneter Haken, obwohl der Baum doch gar nicht weg soll!? Dafür ist das Schothorn des Segels an der Baumnock verknotet. Und in Bauschritt 50 Detail A wird dargestellt, wie man auch den Segelhals untrennbar mit dem Großbaum verbinden soll.
Riggwechsel mit scharfem Messer also.

Ich lasse mir den vorgesehenen Riggwechsel gerne von jemand erklären, der das besser versteht. Aber für mich ist das im Moment wieder so eine Stelle wo ich sage.. am Ende in der technischen Umsetzung zur Serienproduktion sind noch ein paar Fehler passiert.

Ich habe auch nirgends in der Anleitung ein Wort zum Thema Riggwechsel gefunden. Gerade, wenn man auch gerne B-Segel verkaufen möchte, würde eine bessere Erklärung viel Sinn machen. Aber gut, 130 Euro für einen Satz B-Segel und den Teilesatz Rigg (incl. Großbaum) ohne Fockgewicht gibt sowieso niemand aus. Einen 520 Gramm Kiel könnte man sicher günstiger anbieten und viel besser verkaufen..


Mir ist das ganze System mit „Baum bleibt an Deck“ übrigens sowieso zu kompliziert. Ich tausche wenn, dann das komplette Rigg, das geht in wenigen Sekunden und wie es umgesetzt werden kann, ist in diesem Forum schon mehrfach dargestellt. Natürlich brauche ich für jedes Rigg einen eigenen Baum, aber die anderen Vorteile sind mir das wert. Das ist aber ein anderes Thema..
Ralf

edit
nur sicherheitshalber nochmal erwähnt:
In Deutschland werden Riggs nur im Ausnahmefall und nur von ganz wenigen Experten gewechselt. Normalerweise wechselt man mit vergleichsweise sehr geringem Aufwand zwischen 2 oder selten auch mal 3 verschieden schwereren Kielen.
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