Diskussion Verklebungen New Micro Magic

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GER30
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von GER30 »

Kurze Ergänzung:
Es wird etwas länger dauern als gedacht - teilweise hat die Materialbeschaffung länger gebraucht als erwartet, einige Sachen fehlen noch.
Ich rechne damit, Mitte der kommenden Woche fertig zu sein.

NMM-Bondingtest.jpg
NMM-Bondingtest.jpg (495.59 KiB) 3150 mal betrachtet
Vorläufiger Materialbestand ...
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bora
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von bora »

Ich bin über das obige „Update“ sehr erstaunt, aus mehreren Gründen…

„Beim Klebstoff hast Du verschiedene Möglichkeiten. Den Spalt zwischen Rumpf und Deck vorsichtig mit Plastikklebstoff aufzufüllen ist eine Variante (z. B. Uhu Allplast)“
„..ergänze die Informationen zu den Klebstoffen möglichst umgehend.“
“Wir sind aber dabei, andere Klebstoffe zu prüfen“
„Klären wir derzeit durch Tests“
… das und anderes konnten wir in den letzten zwei Wochen hier lesen.

und jetzt??

Was macht eigentlich Hacker?“

Die ersten Fertigboote –mit irgendetwas UHU Allplast ähnlichem geklebt- an der Kieltasche undicht, gelöste Verbindungen von Deck und Ruderkoker, danach eine reichlich unpraktikable Empfehlung für Sekundenkleber Gel ohne irgendwelche weiteren Hinweise u.a...

Anscheinend hat man die Problemlösung an einen Segler ausgelagert und bis gestern hat noch nicht ein Test stattgefunden.
Und warum werden die für den Test beabsichtigten Kleber nicht vorher vorgestellt, die Erfahrungen ausgetauscht, um Hinweise gebeten und ein gemeinsames Vorgehen abgesprochen?

Ich hoffe natürlich, dass das Thema trotzdem auf die ein‘ oder andere Art irgendwann zuverlässig gelöst wird. Das Boot hätte es verdient, aber besonders zuversichtlich bin ich im Moment nicht.

Grüße
Ralf

Edit 28.11.20
Beitrag augrund aktueller Entwicklungen etwas verkürzt
Zuletzt geändert von bora am 28.11.2020, 14:14, insgesamt 1-mal geändert.
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kalle saage
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von kalle saage »

Geht‘s noch? Das Thema hier ist Verklebungen an der NMM.
Den persönlichen scheiß kannst du gerne per Mail, PN austragen oder geht nach draußen und umarme einen dicken Baum. Zu dir selbst und uns allen den Gefallen und lösche deinen letzten Beitrag.

Grüße Kalle

PS: Die Kollegen aus NL empfehlen übrigens einen 2K-PU-Kleber für die Kühltasche bei guter Rinigung der Teile und Aufrahen der klebefläche. Ein solcher Kleber könnte sein:
2K-repair mix von schat tec
Ist ein industriellerer aus dem Karosseriebau und wird z. B. bei der Reparatur von Rollerverkleidungen verwendet.
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Achim_KN
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von Achim_KN »

kalle saage hat geschrieben: 28.11.2020, 06:55 PS: Die Kollegen aus NL empfehlen übrigens einen 2K-PU-Kleber für die Kühltasche bei guter Rinigung der Teile und Aufrahen der klebefläche. Ein solcher Kleber könnte sein:
2K-repair mix von schat tec
Ist ein industriellerer aus dem Karosseriebau und wird z. B. bei der Reparatur von Rollerverkleidungen verwendet.
Der verklebt die Kieltasche genauso gut (oder schlecht) wie Stabilit oder MD.
Dann schon eher Haftprimer verwenden:
https://www.industrieware.de/15ml-Prime ... -Klebstoff
Freundicher Gruß,
Achim - GER 808
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bora
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von bora »

Kalle,

es gibt keinen Grund, das neue Boot schlechtzureden, aber genauso wenig muss man die Segler in kurzen Abständen mit unterschiedlich falschen Informationen verwirren. Wenn du so einen Bausatz zuhause hast und auf Klärung wartest, hast du doch so langsam keine Lust mehr.

Ich habe meinen Beitrag etwas gekürzt. Die Vorgehensweise in dieser Angelegenheit hat inzwischen so viel Porzellan zerschlagen, dass es da sowieso nichts mehr zu korrigieren gibt.

Grüße
Ralf
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bora
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von bora »

Achim,

das war ja das, was ich weiter oben in Verbindung mit meinen CA Klebungen von PE meinte. Bei guter Vorbehandlung und Einsatz eines Primers ergibt sich vielleicht auch mit einem Kleber, der nicht explizit für PA ausgewiesen ist, eine dichte Verbindung. Aber an meinem Bausatz würde ich den Versuch nicht riskieren.

Grüße
Ralf
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Achim_KN
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von Achim_KN »

Moin Ralf,absolut d'accord.
Die einfachste Lösung wäre halt, wenn Hacker da ein "modellbaufreundlicheres" Material verwenden würde.
Irgendwie verstehe ich das Vorgehen nicht. Hacker ist doch mit Modellbau bewandert.
Man hätte sich dort an zwei Fingern abzählen können, dass das mit dem PA-Verkleben Probleme aufwirft.
Freundicher Gruß,
Achim - GER 808
Thomas-MM
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von Thomas-MM »

Hallo zusammen,

die ein oder anderen werden meinen Baubericht und Probleme gelesen haben, ich hoffe das ich mit dem Kommentar zur Lösung und Hilfestellung beitragen kann:
Nach Rücksprache mit den erfahrenen Kollegen aus Konstruktion/Entwicklung ist sehr wohl ein z.B. mittel SLS- Verfahren gefertigtes Bauteil aus PA 6 oder PA12 Material (durch die körnige Masse) noch mit einem Füller zu behandeln um wirklich 100% wasserundurchläsig zu sein!
Also werde ich sowohl die Kieltasche von innen noch mit Epoxy bestreichen wie darüber hinaus den Raum zwischen Rumpf und Kieltasche zusätzlich mit Ruderer L 530 (sparsam aber ausreichend) noch verkleben ... in der Hoffnung dann auch an dieser exponierten Stelle die nMM absolut wasserdicht zu bekommen.
ich wünsche allen viel Erfolg bei einer Lösung für die Allgemeinheit, und allen nachfolgenden Erbauern einer nMM, ... den letzlich macht sie echt viel Spaß

viele Grüße
Thomas
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bora
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von bora »

Ich habe gestern Abend ein paar vorhandene ABS und PA – Teile zusammengeklebt, um wenigstens mal eine grobe Richtung für die fraglichen Verklebungen zu finden.

Die Testmuster sind Platten 15 x 30 mm, die eingespannten Plättchen mit 1,5mm Wandstärke, die angeklebten mit 1mm Stärke. Das ABS ist von Graupner, die PA Platte ein gut 10 Jahre altes Musterstück.

Verklebt wurden die Plättchen mit jeweils 10mm Überlappung. Alle Klebeflächen wurden mit 120er Körnung angeschliffen und mit Waschbenzin entfettet, Ausnahme: ABS/ABS mit Uhu Plast Special, ohne Anschliff.

Alle PA Plättchen wurden mit Primer vorbehandelt, Ausnahme Testmuster 7 Scotch Weld, weil dieser Kleber laut Hersteller ohne Primer für PA geeignet ist.

Nach einer Nacht Trocknung wurden die dickeren Plättchen eingespannt und die dünneren durch außermittiges Anhängen von Gewichten in max. 4 Stufen belastet.
Die Last verbiegt dadurch beide Plättchen und unterstützt auch eine gewisse Abschälneigung der Teile.

Geprüft wurden Paarungen nach dem unten angehängten Bild.

Als Referenz zunächst ABS/ABS, verschweißt mit UHU Plast Special. Diese Verklebung habe ich mit 961 Gramm belastet. Das ABS verbiegt sich deutlich, die Klebestelle interessiert das nicht.

ABS/ABS verklebt mit Stabilit Express (mindestens 1 wahrscheinlich eher >2 Jahre alt), das gleiche Ergebnis, keine Beeinträchtigung der Verklebung.

ABS/PA mit Sekundenkleber, der als „flexibel“ verkauft wird und Primer Vorbehandlung des PA. – hat zwar 961 Gramm noch gehalten, man sieht jedoch schon erste Tendenzen zum Abschälen. Ich würde mal spekulieren, dass diese Verklebung ohne zusätzliche wasserdichte Isolierung unter Feuchteeinfluss irgendwann aufgehen würde.

ABS/PA mit Stabilit Express hat trotz Vorbehandlung mit Primer beim Anhängen des zweiten Gewichtes (gesamt dann 536 Gramm) sofort aufgegeben. Der Kleber hat sich sauber vom PA abgeschält. Offensichtlich hat keine Reaktion stattgefunden.

ABS/PA mit Uhu Endfest 300 (ziemlich alte Tuben, vermutlich nicht die aktuelle Version) und Primer auf dem PA hat die 961 Gramm problemlos gehalten, keine Beeinträchtigung der Klebestelle erkennbar. Bem.: Bei Uhu endfest 300 hat es eine Umstellung gegeben. Der aktuelle ist wohl „gesünder“ als früher, klebt aber wohl schlechter. Bei Gelegenheit wiederhole ich den Test mit einer neueren Version, evtl. dann auch ohne Primer.

Die Verklebungen mit Scotch Weld 1099 habe ich heute mit dem Fön nochmal 10 Minuten lang aufgewärmt. Der Kleber war dann zum Zeitpunkt der Belastungstest noch recht flexibel. Deshalb warte ich hier noch einen Tag.

ABS/PA mit Ruderer L 530 und primer Vorbehandlung war nur minimal besser als Stabilit. Die Klebestelle hat 536 Gramm kurz gehalten, danach Abschälung, ebenfalls keine Reaktion Kleber zu PA sichtbar.

Vorläufiges Zwischenfazit:
Am einfachsten, billigsten und mit dem geringsten Gewicht verschweißt man ABS/ABS mit UHU Plast Special (Aceton funktioniert ähnlich, das würde jetzt aber zu weit führen…).
ABS untereinander mit Stabilit Express funktioniert ähnlich gut, wenn man etwas Füllmasse braucht.

Wir müssen aber PA mit ABS verkleben..

Stabilit und Ruderer scheiden aus.
Trotz Primer und Einsatz eines speziellen, flexiblen Klebers überzeugt mich die Verklebung mit Sekundenkleber, wie von Hacker empfohlen, schon im trockenen Zustand nicht wirklich.
ABS/PA konnte bei meinen Versuchen bis hierhin nur mit „altem“ UHU 300 und Vorbehandlung des PA mit Primer gut verklebt werden.

Ergebnisse mit aktuellem Uhu 300 und Scotch Weld werden nachgereicht.

Grüße
Ralf
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Verklebte Plättchen.JPG
Verklebte Plättchen.JPG (334.34 KiB) 2997 mal betrachtet
Paarungen.JPG
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Paarung 5 (endfest) mit 961 Gramm.JPG
Paarung 5 (endfest) mit 961 Gramm.JPG (138.04 KiB) 2997 mal betrachtet
Paarung 3 (CA) mit 961 Gramm.JPG
Paarung 3 (CA) mit 961 Gramm.JPG (320.68 KiB) 2997 mal betrachtet
Paarung 1 (UHU Plast) mit 961 Gramm.JPG
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bora
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Re: Verklebungen an der New Micro Magic

Beitrag von bora »

..wie angekündigt nachfolgend die restlichen Ergebnisse:

Der neue Uhu endfest 90 min hat 756 Gramm Last gehalten. Beim Anhängen weiterer 205 g hat sich das PA (mit Primer vorbehandelt) vom Kleber abgeschält.

Der Scotch Weld 1099 liefert ein interessantes Ergebnis. Drei Tage nach dem Kleben ist er immer noch sehr elastisch. Er haftet gut an beiden Oberflächen, egal ob mit oder ohne Primer. Unter Last zieht sich der Kleber auf, bleibt aber mit der Oberfläche verbunden. Auch bei 961 Gramm haben sich die Plättchen nicht gelöst.

Ergänzung zum Zwischenfazit:
Uhu endfest 90 min hat weniger Last getragen, als der alte Uhu endfest 300. Beide Versionen sind noch im Handel. An Verbraucher soll eigentlich nur die neue Version verkauft werden, trotzdem findet man die alte noch auf den einschlägigen Plattformen.

Der Scotch Weld 1099 ist zum Kleben auf elastischen Materialien ausgelegt. Er hat eine Konsistenz, die der von klassischem Pattex ähnelt und wird auch so verarbeitet. Mit ca. 7,50 € für 150 ml stellt er die günstigste Lösung dar. Zusätzlicher Primer ist nicht erforderlich. Da die Kieltasche einigermaßen formschlüssig zwischen Rumpf und Deck eingeklemmt wird, kann ich mir vorstellen, dass dieser Kleber eine dauerhaft dichte Verbindung schafft. Endgültig bestätigen könnte dies aber nur ein Versuch mit Originalteilen.

Ich werde die Prüflinge, die die bisherigen Tests überstanden haben, für einen Tag in Wasser legen und dann nochmal belasten. Mal sehen, was passiert.

Grüße
Ralf

edit 8.12.20
Fotos eingefügt
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4 Prüfplättchen am Testende.JPG
4 Prüfplättchen am Testende.JPG (387.94 KiB) 2918 mal betrachtet
3 Scotch Weld 1099 ohne Primer.JPG
3 Scotch Weld 1099 ohne Primer.JPG (251.38 KiB) 2918 mal betrachtet
2 Komplette Prüfanordnung.JPG
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