GER30

Bootsvorstellungen, Bauberichte, ...
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GER30

Beitrag von Admin »

Nicht, dass ich mich vordrängeln möchte ..
Wollte mal testen, ob man auf die Beiträge des alten Forum hier verlinken kann.

http://mm-forum-alt.mm-segeln.de/www.mi ... &page=last

Geht ...

Ach ja, demnächst werde ich hier dann wohl von den Vorbereitungen meines Bootes zum EC in Rotterdam berichten.

Gruß
Martin
GER 30 / MX12
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GER30
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Re: GER30

Beitrag von GER30 »

Am kommenden Wochenende werde ich erstmalig in diesem Jahr mal meine MM aufs Wasser bringen - in den Niederlanden bei der Nationalen Meisterschaft. Die Niederländer hatten angerufen – sie suchen noch einen Mitsegler für den letzten Platz.

Also ging es nach sehr langer Zeit mal wieder in den Bastelkeller. Wir hatten uns schon ein wenig entfremdet … :shock:

Große Änderungen am Boot waren nicht nötig, einfach mal Material sichten, kleine Umbauten, Riggs sichten und sanieren, Teilebestand ergänzen usw. – der übliche Kram nach dem Winterschlaf.

Da ich einfach Lust habe, mal wieder was zum Boot / Basteln zu posten, nachfolgend ein paar Zeilen und Bilder.

Dieses Boot habe ich vor etwa 2 Jahren aus einem Teilesatz aufgebaut. Seitdem habe ich es ein paar Mal (viel zu wenig) gesegelt, das letzte Mal bei der EM in Rotterdam in 2016.


Nachdem Uwe hier seine tolle Werkstattausstattung gezeigt hat, möchte ich mal meine Werkzeugausstattung vorführen. Das Sortiment hat sich über die Jahre entwickelt, mehr brauche ich fast nie – gibt auch kaum weiteres modellbauspezifisches Werkzeug in der Werkstatt. Anderes schon für Haus und Hof usw.
Die Werkzeugausstattung geht auch so mit auf die Regatten.
Deshalb seht ihr neben dem Werkzeug meine übliche weitere Ausrüstung an Kleber, Akkus und RC - Ersatzteilen.
Es fehlt nur die Dose mit dem Teilesortiment und Schnur, falls mal was ersetzt werden muss.

Die Dremel auf dem Foto ist ein „Luxusteil“. Ein solches Werkzeug braucht man nur, wenn man Riggs, Einbauten usw. selber herstellt. Und insbesondere, wenn dabei man CFK Platten, Rohre, Stangen usw. verarbeitet (die dabei wg. gefährlichen Stäuben zwingend erforderliche Atemmaske habe nicht auf dem Foto). Solche Arbeiten gelingen mit der Diamanttrennscheibe wirklich bestens.
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Ich glaube, ebenfalls bei den Bauberichten von Uwe und / oder Thomas ist seinerzeit das Thema „Schnüre“ abgehandelt worden. Das hat mich nun doch beschäftigt, also habe ich mal versucht, für mich so einen kleinen Vergleich zu machen. Foto dazu ist schwierig, weil es ja um recht dünne Schnüre geht, aber ich habe es mal versucht:
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Man kann vielleicht die Stärke und die Beschaffenheit der Schnüre erkennen. Oben die Climax - Schnüre, darunter die grüne von Tushingham (liegt m. E. bei etwa 0,16 mm). Die gelbe ist eine alte mit ca. 0,35 mm, die ich mal vor Jahren bei Ralf Tacke bekommen habe. Darunter die Graupner Schnüre – die neue ist dicker und „widerspenstiger“ als die alte es war.

Die Climax MiG Schnüre hatte ich mir besorgt (Anglerbedarf) - und ich finde die sind ziemlich gut. Sehr fein, stark genug und wohl auch verschleißfest (das werde ich dann jetzt in den Niederlanden ausprobieren). Soweit Ersatz an den Riggs nötig war, habe ich die Climax 0,20 mm Schnur verwendet. Für die Großschot habe ich auch diese Stärke ausgewählt, für die Fockschot die 0,12 mm.

Da bei den Riggs einige Details zu erstellen / bearbeiten waren, für die ich keine Graupner - Teile mehr habe (bzw. auch nicht verwende), habe ich mal die Möglichkeiten der Bauausführung mit selbst erstellten Materialien abfotografiert. Man braucht für die Ösen usw. z. B. 0,8 mm oder 1,0 mm Niro – Draht und Zangen. Der Rest ist in den Bildern zu sehen. Die gewickelten Teile für Vorliek und Achterkanten der Segel sind noch von Ralf Tacke. Da könnte man aber auch selber etwas machen.
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Die Öse für die Dirk ist im Fockbaum mit Uhu plus schnellfest verklebt. Damit klebe ich auch gerne andere Teile am Rigg. CFK Rohre verschiedenen Durchmessers ineinander verkleben geht am besten natürlich mit dünnflüssigem Sekundenkleber.

Für die Fixierung der Teile auf den Bäumen verwende ich Silikonschlauchstücke. Schlauch mit 2 mm innen/6 mm aussen Durchmesser für den Fockbaum, solchen mit 4/8 mm für den Großbaum. Das hält auch stärkste Belastungen aus. Besser jedenfalls als Clipse, obwohl soche vom Drachenladen für 4 + 6 mm auch nicht schlecht sind. Teilweise verwendet ich eine "Mischung" aus Silikonschlauch und Clips zur Fixierung.
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Einige Details der Rigg – Ausführung:
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Alle Riggs sind einsatzbereit. Für die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen sind die nötig, da dort nur der Originalkiel mit max. 420 Gramm verwendet werden darf und man also das Boot mittels Segelwechsel an die Windbedingungen anpassen muss.
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Die Segel A, D und E sind von VAM aus Spanien, das B ist von Dirk Hiller, das C ist von Tushingham und der Oldie in meinem Bestand. Die beiden Masten links sind für weitere A Segel vorgesehen. Der eine aus CFK Rohr 6/4 ist für ein Standard A von Dirk Hiller vorgesehen, der andere aus SkyShark 2P bekommt ein Leichtwindsegel A von VAM.

So sieht das Boot für 2017 nun aus:
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Wer genau hinsieht, wird bemerkten, das ich kein Lackierprofi bin. Ist mir halt nicht so wichtig. Für diese Farbauswahl habe ich mich entschieden, weil diese Mischung in den bisherigen Regatten nicht vorkam. So kann ich meine Kiste schneller im Pulk identifizieren - das hilft ungemein beim Steuern ...

Zum Schluß noch das Gesamtgewich des Bootes, startklar ausgerüstet mit 420 Gramm - Kiel: 837 Gramm.
Ich muss also nach dem internationalen Reglement noch mit Zusatzblei auf die vorgeschriebenen 860 Gramm Mindestgewicht "aufrunden".

Bis bald mal wieder,
Gruß
Martin
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Re: GER30

Beitrag von GER30 »

Jetzt habe ich es geschafft, Büro zu und Sachen für die Reise in die Niederlande packen.

Diese Dinge kommen mit:
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Die verpackt im Rucksack, dazu Segel ergibt:
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Da fehlt nur noch mein Stuhl und die Reisetasche privates.
Nun hoffe ich auf ein schönes Wochenende und wünsche Euch auch ein ebensolches!
Gruß
Martin
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Alan
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Re: GER30

Beitrag von Alan »

Moin Moin Martin,

wir wünschen Dir viel Spass und Erfolg!

Grüßle aus Raum Heilbronn,

Alan
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A-55
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Re: GER30

Beitrag von A-55 »

Viel Erfolg und natürlich Spass !!
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Re: GER30

Beitrag von GER30 »

Es gibt Neues im Bastelkeller, also schreibe ich hier mal wieder ein paar Zeilen.

Mir ist durch einen Zufall ein unverbauten Bausatz der racing Micro Magic aus dem Jahre 2008 in die Hände gekommen.
Da konnte ich nicht wiederstehen....

Das hat mehrere Vorteile:
- Ich kann mir die Unterschiede zu den aktuellen Bauteilen nochmal in Ruhe ansehen.
- danach kann ich mir dann eine "richtig" leichte rMM für die deutsche Szene bauen, bei der ja kein Mindestgewicht für das Boot vorgegeben ist.
- und mein Teilebestand füllt sich nochmal mit "dem guten alten Kram", wie z. B. die alte Graupner Schnur, ein gutes einbahniges Segel, eine gute Kielbombe, usw. usw.

Also Kiste ausgepackt und sich wie in alten Zeiten gefühlt ...



Erster Punkt: Gewicht - hier der direkte Vergleich.
Der aktuelle, neuere Teilesatz (Rumpf, Deckel, Mast-Kieltasche, Haube):
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Der Teilesatz aus dem alten Bausatz (Teile wie oben):
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Macht also mal direkt 48,5 Gramm weniger mit dem alten Teilesatz. Damit kann man dann so Werte wie Uwe hier gezeigt hat (376,2 Gramm ohne Kiel, aber sonst komplett) erreichen - oder bessere ... :mrgreen:



Der nächste Punkt:
Zwischen "alten" und "neuen" Booten bestehen seit gut zwei Jahren Unterschiede u. a. bei der Rumpfform, der cMM ("Classic"-) Kielflosse und der Mast-Kieltasche.

Die neuen cMM Kielflossen sind oben am Schaft geringfügig dicker als die alten, die passen ohne Nachbehandlung (dünner schleifen) nicht in ein Boot mit der alten, schmalen Mast-Kieltasche. Auch die rMM Kielflossen sind ganz leicht dicker, und man schleift sie besser ab, um die Kieltasche nicht zu sprengen. Und alte Kiele haben in der neuen, breiteren Mast-Kieltasche "Luft" - müssen also leicht aufgedickt werden, damit sie richtig sitzen.

Für jemanden wie mich, der nach deutschem und nach internationalem Reglement MM segelt, ist es daher schwierig, die passenden Kiele in der passenden Bauform zu haben.

Ich habe ja gerade meine rMM INT "blau/gelb" für den Einsatz nach internationalem Reglement ein wenig aufgehübscht (ok, ist Geschmacksache ...). Die besteht aus neuen Bauteilen und meine alten Kiele passen da also nicht ohne weiteres.

Deshalb baue ich nun für die aus neuen Teilen bestehende rMM INT mit der breiteren Kieltasche neue Kiele. Passend dafür sind eine vorhandene, "neue" cMM Kielflosse und die dem Baukasten beiliegende rMM Kielflosse. Beide werden mit "alten" rMM Kielbomben ausgestattet (eine Restbestand, eine aus dem Baukasten). Diese "alten" Kielbomben wiegen im "Rohzustand" so um die 417 Gramm und man erreicht also mühelos die international vorgeschriebene Gewichtsgrenze von 420 Gramm für den Kiel. Das ist mit "neueren" Kielbomben manchmal schwieriger.

Und der Plan, nochmal eine neue "alte" rMM GER (Farbe noch unklar ...) speziell fürs deutsche Reglement (d. h. Leichtbau wo es nur geht, Foliendeck inclusive) zu bauen, bringt die passende Mast-Kieltasche für meinen "alten" Kielbestand mit sich. Dieser Kielbestand ist natürlich gemäß deutschem Reglement mit Kielbomben bis 600 Gramm ausgerüstet.

Die diversen "alten" Kiele werden in dieser "neuen alten" rMM GER eingesetzt.



Den Aufbau dieser beiden neuen Kiele für die rMM INT habe ich dann gleich mal geprobt.
Ein tolles Hilfsmittel für den Zusammenbau von Kielflosse und Kielbombe habe ich vor vielen Jahren von Magnus Timerdal/SWE gekauft.
Damit ist es einfach, beim Zusammenbau die Vorgaben des internationalen Reglements für Kiele einzuhalten:
- Bei Verwendung der rMM Bleibombe (heute Standard) 25 mm Abstand zwischen Vorderspitze der Bleibombe und Flossenvorderkante
- Abstand Rumpfunterkante / Kielunterkante 135 mm
- leichte Neigung der Bleibombe (vorne etwas nach oben zeigend) einstellbar zwischen 0, 1 und 2 Grad - keine Vorschrift, aber eine gute Optimierung des Kieles.

Das sieht dann so aus:
Aufbau des Hilfsmittels
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Untersatz für die Ausrichtung des Winkels
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rMM Kielflosse mit rMM Bleibombe, 2 Grad geneigt
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cMM Kielflosse mit rMM Bleibombe, auch 2 Grad geneigt:
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Ich bin schon ganz zufrieden, jetzt könnte man die Teile schon verkleben - kommt aber noch.


Zuletzt dann noch ein Blick auf das "alte", einbahnige Segel A der rMM.
Muss dann noch entsprechend der Vorgaben der damals wichtigen ergänzenden Bauanleitung von Thomas Dreyer hergerichtet werden.
Ich bin mal gespannt, wie es ich im Vergleich zu den mehrbahnigen Segeln so schlägt.
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IMG_3142kl.jpg (481.6 KiB) 4632 mal betrachtet

Das solls für heute sein.
Ich hoffe, in der nächsten Zeit mal wieder öfter im Bastelkeller zu sein und berichte dann von den Fortschritten.

Gruß
Martin
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